Das Museum im imposanten alten Schulgebäude von Kaiserswerth nimmt sich eines Themas an, das die Geschichte des „normalen“ Lebens der Juden in Kaiserswerth wie auch den Austausch zwischen israelischen und speziell Düsseldorfer Künstlern beleuchten wird.
Wie kam es zu den beiden Projekten „Publikation“ und „Ausstellung“?
Bereits 2015 gab es in den Räumen des Museums Kaiserswerth eine Ausstellung im Rahmen der Jüdischen Kulturtage, initiiert und organisiert von der Architektin und Künstlerin Elena Wohlreich mit entsprechender Unterstützung von Wilhelm Mayer, dem verstorbenen Vorsitzenden des Heimat- und Bürgervereins (HBV) Kaiserswerth e.V. Diese Präsentation zum jüdischen Leben in Kaiserswerth stieß auf großes öffentliches Interesse.
Das bundesweite Festjahr „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ bot die Möglichkeit, Fördermittel für eine umfangreiche Publikation über „780 Jahre jüdisches Leben in Kaiserswerth“ sowie für die Ausstellung „Ein Haus auf der Brücke“ mit Künstlern aus Israel und Düsseldorf zu erhalten.
Publikation „780 Jahre jüdisches Leben in Kaiserswerth“
Ausgangspunkt für die historische Recherche waren für die Projektinitiatorin Elena Wohlreich der Jüdische Friedhof an der Alten Landstraße und eine Reihe von Stolpersteinen vor einigen Häusern auf dem Kaiserswerther Markt, die ursprünglich jüdischen Bürgern gehörten, die in der Nazizeit deportiert und ermordet wurden. Die Akten zu „Jüdischen Synagogenangelegenheiten“ der ehemals selbständigen Stadt Kaiserswerth im Stadtarchiv Düsseldorf belegen, dass bereits seit dem 18. Jahrhundert eine kleine Gemeinde hier in friedlicher Nachbarschaft mit evangelischen und katholischen Christen lebte.
Die Publikation entsteht in Zusammenarbeit mit der Historikerin Dr. Annett Büttner und Dr. Bastian Fleermann, dem Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf.
Zunächst war eine Dokumentation über die Spuren der 780-jährigen Geschichte jüdischen Lebens in Kaiserswerth geplant. Die weiteren Recherchen und die Vergrößerung des Autorenteams ermöglichen mittlerweile einen erweiterten Blick. Nicht nur die Geschichte einiger in Kaiserswerth bekannter jüdischer Familien konnte untersucht werden, sondern auch Einblicke in das mehrere Jahrhunderte umfassende Zusammenleben von Christen und Juden im deutschsprachigen Raum von Mittelalter bis zur Gegenwart gewonnen werden, wobei Kaiserswerth als ein Musterbeispiel für viele Orte und Städte dienen kann, in denen kleine jüdische Gemeinschaften zuhause waren.
Ausstellung „Ein Haus auf der Brücke“, 1.10. – 19.12.2021
In der Ausstellung präsentieren 13 Künstler aus Israel und Deutschland (Düsseldorf) ihre besondere Sicht und ihre persönlichen Erfahrungen in Bezug auf Judentum, Juden und Israel.
Einige der Düsseldorfer Künstler haben am Austauschprogramm der Partnerstädte Düsseldorf und Haifa teilgenommen und einige Wochen in dem israelischen Künstlerdorf En Hod verbracht und sich mit dem Land Israel und dem Leben dort künstlerisch auseinandergesetzt. Ebenso waren einige der israelischen Künstler als Stipendiaten in Düsseldorf und konnten hier in einem Künstleratelier arbeiten.
Die Ausstellung wird kuratiert von Dr. Barbara Grotkamp-Schepers, Kunsthistorikerin, Elena Wohlreich und Dina Blich, israelische Künstlerin.
Eröffnung der Ausstellung am Freitag, 1. Oktober 2021 um 19 Uhr, Performance von Dina Blich, Künstlerin, Tel-Aviv, und Frank Schablewski, Schriftsteller, Düsseldorf.
Zur Ausstellung erscheint eine Broschüre.
Begleitprogramm
Eine Reihe von Veranstaltungen ist begleitend zur Ausstellung geplant: u.a. Konzerte, Vorträge, Gespräche, Führungen. Besonders weisen wir hin auf das Schülerprojekt: „Alter Jüdischer Friedhof Kaiserswerth“.
Schulen, Vereine und andere interessierte Gruppen können individuelle Führungen und Workshops vereinbaren, auch außerhalb der Öffnungszeiten. (Elena Wohlreich, Tel. 0179-5290516, e-mail: wohlreich@gmail.com)
Bisher liegen folgende Termine fest:
01.10. | 19.00 | Eröffnung der Ausstellung, Ort: Museum Kaiserswerth |
01.-02.10. | je ab 18.00 Museum | Every name counts, 3-D-Video-Installation. Ort: Stadtmauer vor dem |
28.09.-19.12. | Installation | Dina Blich „Begegnungen“ |
02.10. | 19.00 | Konzert: Susan Borofsky & Team „BARBRA STREISAND MEETS BOB DYLAN“, Ort: Kulturkirche (Stammhaus), Kaiserswerther Markt 32 |
04.10. | 19.00 | Philosophisches Café Kaiserswerth, Ort: Museum Kaiserswerth |
17.10. | 14.00 | Führung zur Religionsgeschichte Kaiserswerths, Dr. Annett Büttner |
08.11. | 19.00 | Philosophisches Café Kaiserswerth, Ort: Museum Kaiserswerth |
06.12. | 19.00 | Philosophisches Café Kaiserswerth, Ort: Museum Kaiserswerth |
Veranstalter: Heimat- und Bürgerverein Kaiserswerth Ansprechpartner:
Elena Wohlreich, Projektleiterin und Herausgeberin, Tel. 0179-5290516, e-mail: wohlreichelena@gmail.com
Dr. Barbara Grotkamp-Schepers, Kuratorin Tel. 0172-2952547, e-mail: grotkamp-schepers@gmx.de Dr. Annett Büttner, Herausgeberin, Tel. 0163-8662424, e-mail: info@geschichte-in-kaiserswerth.de