Der Heimat- und Bürgerverein Kaiserswerth, Sektion Naturschutz, stellt vor ...
Das Friedrich-Spee-Biotop in Kaiserswerth
Lage und Enstehung
Das Friedrich-Spee-Biotop, gelegen in Düsseldorf-Kaiserswerth, ist ein wertvolles Naturareal, das sich in der Ecke zwischen der Danziger Straße (B8) und der Kittelbachstraße befindet. Im Zentrum dieses Biotops liegt der Friedrich-Spee-See, der in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Seen Suitbertus-See, Fliedner-See und Lambertus-See liegt.
Das Friedrich-Spee-Biotop ist Teil eines alten Kiesabgrabungsgebiets. Diese historische Nutzung hat zur Entstehung einer Landschaft geführt, die heute verschiedene ökologische Nischen umfasst. Zu den markanten Merkmalen des Biotops gehören Magerrasenflächen, offene Sand- und Kiesflächen sowie zahlreiche flache Kleingewässer. Diese Vielfalt an Lebensräumen bietet idealen Schutz und Nahrung für zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten.
Pflanzen und Tiere
Die vielfältige, heimische Vögel- und die Amphibienpopulation im Friedrich-Spee-Biotop sind besonders hervorzuheben, aber auch größere Tiere, wie Rehe, leben hier.
Im Biotop leben darüber hinaus leider auch invasive Pflanzen- und Tierarten, wie das Jakobskreuzkraut und Schmuckschildkröten.
Die Amphibien sind auf sonnenbeschienene Gewässer angewiesen, um sich zu entwickeln und zu gedeihen. Zudem benötigen sie Landhabitate mit feuchten Verstecken und tiefgründigen, gut grabbaren Böden für ihre Winterruhe. Die Kombination aus Wasser- und Landhabitaten macht das Biotop zu einem idealen Lebensraum für diese empfindlichen Arten.
Pflege
Die Pflege und Erhaltung des Friedrich-Spee-Biotops werden vom Heimat- und Bürgerverein Kaiserswerth organisiert. Der Verein setzt sich engagiert dafür ein, das Biotop zu erhalten und die dort lebenden Arten zu schützen.
Pflegeeinsätze sind unerlässlich, um das ökologische Gleichgewicht und die Artenvielfalt in diesem Gebiet zu sichern.
Regelmäßige Pflegeeinsätze dienen auch der Bekämpfung invasiver Pflanzenarten, um die natürliche Balance und Vielfalt dieses Gebiets zu bewahren.
Eindrücke und Bodendenkmal
Ein Aufenthalt im Biotop macht auch nachdenklich: Man sieht eine weitgehend ungestörte Natur, eine Idylle inmitten der Großstadt. Gleichzeitig sind der nahegelegene Flughafen und die stark befahrene Schnellstraße B8N ununterbrochen deutlich zu hören und stören die friedliche Atmosphäre.
Dieser krasse Gegensatz zwischen den optischen und akustischen Eindrücken hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Man sieht die Schönheit und Zerbrechlichkeit der Natur und wird gleichzeitig daran erinnert, wie stark der menschliche Einfluss diese Idylle beeinträchtigt und wie schwer es für die Natur ist, sich gegen die Einflüsse der Zivilisation zu behaupten.
Das Friedrich-Spee-Biotop ist offiziell als Bodendenkmal anerkannt.
Ihre Hilfe ist wichtig!
Liebe Naturfreunde und engagierte Bürger!
Gemeinsam können wir einen positiven Beitrag zum Naturschutz leisten und gleichzeitig die Schönheit und Vielfalt unseres Biotops genießen.
Alle Interessierten können sich aktiv an Pflege und Erhalt dieses kostbaren Lebensraums beteiligen!
Jeder kann mitmachen – ob jung oder alt, mit viel oder wenig Erfahrung. Notwendig für einen Einsatz sind lediglich festes Schuhwerk, wetterangepasste Kleidung und Arbeitshandschuhe.
Wir freuen uns sehr auf Sie!
Freiwilligen-Gruppe im Aufbau
Für das Friedrich-Spee-Biotop soll es zukünftig einen monatlichen Pflegeeinsatz mit jeweils etwa 10 bis 15 Freiwilligen geben.
Eine Freiwilligen-Gruppe hierfür wird derzeit aufgebaut. Diese Gruppe soll mindestens 20 Personen umfassen, denn nicht jeder wird jeden Einsatztermin einrichten können.
Derzeit trifft sich die Gruppe jeweils am Samstag im Monat von 11:00 Uhr bis ca. 15:00 Uhr im Biotop an der Kittelbachstraße.
Die Termine, Tag und Uhrzeit, können nach Abstimmung in der Gruppe auch angepasst werden.
Sehr hilfreich ist es, wenn zum Arbeitseinsatz im Biotop eine Gartenschere, eine Astschere oder eine kabellose Heckenschere mitgebracht werden.
Ein Freiwilligen-Einsatz findet natürlich nur bei passendem Wetter statt. Um kurzfristig reagieren zu können, wird eine WhatsApp-Gruppe eingerichtet werden.
Berichte über die jüngsten Aktionen im Friedrich-Spee-Biotop finden Sie in unseren Mitteilungen unter Aktuelles.
Sie haben Interesse an unserem Biotop?
Für Fragen zum Biotop oder Fragen zur Landschaftspflege dort oder zur Vormerkung für Landschaftspflegeeinsätze melden Sie sich gerne beim Heimat- und Bürgerverein Kaiserswerth.
Die Kontaktaufnahme geht am einfachsten direkt per Formular hier, alternativ gerne auch via Mail an info@hbv-kaiserswerth.de oder telefonisch.
Invasive Arten im Friedrich-Spee-Biotop
Jakobskreuzkraut
Jakobskreuzkraut ist eine giftige Pflanze. Tieren davon fressen können Leberschäden erleiden und daran sterben.
Seit etwa 2004 breitet sich das Jakobskreuzkraut in Nordrhein-Westfalen zunehmend aus und stellt ein ernstes Problem dar. Obwohl es sich um eine alte, heimische Pflanze handelt, ist ihr teilweise extrem starkes Vorkommen eine neue Entwicklung.
Das Jakobskreuzkraut ist leider auch im Biotop vermehrt zu finden.
Schmuckschildkröten
Schmuckschildkröten leben ursprünglich in Nordamerika. Zunehmend erobern sie nun Teiche und Seen bei uns, nachdem sie von ihren Haltern ausgesetzt worden sind. Problematisch ist, dass die Schildkröten Jungfische, Insektenlarven wie von der Libelle, Qualquappen und Molchlarven fressen.